Rechtsschutzversicherung bei Verkehrsunfällen: Was ist abgedeckt?

Die Rechtsschutzversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen, wenn es um rechtliche Streitigkeiten geht. Besonders im Kontext von Verkehrsunfällen kann sie einen entscheidenden Unterschied machen. Doch was genau deckt eine Rechtsschutzversicherung in solchen Fällen ab? Und wann lohnt sich der Abschluss einer solchen Police? In diesem Artikel gehen wir detailliert auf diese Fragen ein und erklären, wie Sie von einer Rechtsschutzversicherung profitieren können.


Warum ist eine Rechtsschutzversicherung für Autofahrer wichtig?

Autofahren birgt immer das Risiko eines Unfalls. Selbst wenn Sie vorsichtig unterwegs sind, können andere Verkehrsteilnehmer Fehler machen oder Situationen eskalieren. Ein Verkehrsunfall kann schnell zu komplizierten rechtlichen Streitigkeiten führen, die ohne professionelle Unterstützung schwer zu bewältigen sind. Eine Rechtsschutzversicherung bietet hierbei wertvolle Unterstützung, indem sie:

  1. Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren übernimmt:
    Rechtsstreitigkeiten können teuer werden, insbesondere wenn sie vor Gericht landen. Die Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten für Rechtsanwälte, Gutachter und Gerichtsgebühren.
  2. Zeit und Nerven spart:
    Statt selbstständig mit Behörden, Versicherungen oder gegnerischen Anwälten zu kommunizieren, können Sie sich auf die Expertise Ihres Rechtsbeistands verlassen.
  3. Sicherheit bietet:
    Mit einer Rechtsschutzversicherung wissen Sie, dass Sie im Ernstfall nicht allein dastehen, sondern professionell vertreten werden.

Welche Bereiche deckt die Rechtsschutzversicherung bei Verkehrsunfällen ab?

Die Leistungen einer Rechtsschutzversicherung hängen vom individuellen Vertrag ab. Grundsätzlich gibt es jedoch einige typische Fälle, die in der Regel abgedeckt sind:

1. Haftpflichtschäden

Wenn Sie einen Unfall verursachen, kann es passieren, dass der Geschädigte Schadensersatz fordert. In manchen Fällen sind die Forderungen jedoch unangemessen hoch oder streitig. Hier springt die Rechtsschutzversicherung ein, um Ihre Interessen zu vertreten.

  • Beispiel:
    Sie verursachen einen Blechschaden, aber der Geschädigte fordert einen deutlich höheren Betrag als den tatsächlichen Schaden. Die Versicherung unterstützt Sie dabei, die Forderung zu prüfen und gegebenenfalls vor Gericht zu verteidigen.

2. Schadensersatzansprüche geltend machen

Falls Sie selbst Opfer eines Unfalls werden, können Sie mit Hilfe der Rechtsschutzversicherung Schadensersatzansprüche gegen den Verursacher geltend machen. Dies betrifft sowohl materielle (z. B. Reparaturkosten) als auch immaterielle Schäden (z. B. Schmerzensgeld).

  • Beispiel:
    Ein anderer Fahrer fährt Ihnen hinten auf und verursacht einen Totalschaden an Ihrem Fahrzeug. Die Rechtsschutzversicherung hilft Ihnen, den entstandenen Schaden sowie mögliche weitere Ansprüche (z. B. für Verdienstausfall) einzufordern.

3. Bußgeldverfahren und Punkte in Flensburg

Wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten, der Ihrer Meinung nach ungerechtfertigt ist, können Sie mit der Rechtsschutzversicherung Einspruch einlegen. Dies gilt auch für Verkehrsordnungswidrigkeiten, die zu Punkten in Flensburg führen könnten.

  • Beispiel:
    Sie erhalten einen Bußgeldbescheid wegen angeblich überhöhter Geschwindigkeit, obwohl Sie sicher sind, sich an die Vorschriften gehalten zu haben. Die Versicherung finanziert die notwendige Rechtsvertretung.

4. Strafrechtliche Angelegenheiten

In schwereren Fällen, wie einem Unfall mit Personenschaden, kann es zu strafrechtlichen Konsequenzen kommen. Eine Rechtsschutzversicherung deckt oft auch die Kosten für einen Strafverteidiger.

  • Beispiel:
    Sie werden fälschlicherweise beschuldigt, eine rote Ampel überfahren zu haben und dadurch einen Unfall verursacht zu haben. Die Versicherung stellt Ihnen einen Anwalt zur Verfügung, der Ihre Unschuld beweist.

5. Mietwagen- und Werkstattreparaturen

In manchen Fällen kann es Streitigkeiten darüber geben, wer für die Kosten eines Mietwagens während der Reparaturzeit aufkommen muss. Auch hier kann die Rechtsschutzversicherung helfen.

  • Beispiel:
    Der Unfallgegner weigert sich, die Kosten für einen Ersatzwagen zu übernehmen. Die Versicherung unterstützt Sie dabei, Ihre Ansprüche durchzusetzen.

Was ist NICHT abgedeckt?

Während eine Rechtsschutzversicherung viele Situationen abdeckt, gibt es auch Ausnahmen. Zu den typischen Ausschlüssen gehören:

  1. Vorsätzlich begangene Rechtsverstöße:
    Wenn Sie absichtlich einen Unfall verursachen oder gegen Gesetze verstoßen, wird die Versicherung nicht einspringen.
  2. Alkohol am Steuer:
    Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss sind in der Regel ausgeschlossen.
  3. Bestehende Streitigkeiten:
    Streitigkeiten, die bereits vor Abschluss der Versicherung bestanden, werden nicht übernommen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig abzusichern.
  4. Private Angelegenheiten außerhalb des Straßenverkehrs:
    Streitigkeiten, die nichts mit dem Straßenverkehr zu tun haben (z. B. Nachbarschaftsstreitigkeiten), fallen nicht unter die Deckung der Verkehrs-Rechtsschutzversicherung.

Welche Arten von Rechtsschutzversicherungen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Rechtsschutzversicherungen, die je nach Bedarf gewählt werden können:

1. Verkehrs-Rechtsschutzversicherung

Diese spezielle Form der Rechtsschutzversicherung deckt ausschließlich rechtliche Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr ab. Sie ist ideal für Autofahrer, die sich auf diesen Bereich konzentrieren möchten.

2. Private Rechtsschutzversicherung

Eine private Rechtsschutzversicherung deckt neben Verkehrsrecht auch andere Lebensbereiche ab, wie z. B. Arbeitsrecht, Mietrecht oder Familienrecht. Sie ist umfassender, aber auch teurer.

3. Kombi-Versicherungen

Einige Versicherer bieten Kombipakete an, die sowohl private als auch berufliche und verkehrsrechtliche Aspekte abdecken. Diese Option ist oft kostengünstiger als separate Policen.


Tipps für den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung

Bevor Sie eine Rechtsschutzversicherung abschließen, sollten Sie die folgenden Tipps beachten:

  1. Deckungssumme prüfen:
    Achten Sie darauf, dass die Deckungssumme ausreichend hoch ist, um auch größere Streitigkeiten abzudecken.
  2. Wartezeiten beachten:
    Viele Rechtsschutzversicherungen haben Wartezeiten von 3 bis 12 Monaten. Streitigkeiten, die innerhalb dieser Zeit auftreten, werden nicht übernommen.
  3. Versicherungsbedingungen lesen:
    Überprüfen Sie sorgfältig, welche Leistungen im Vertrag enthalten sind und welche ausgeschlossen sind.
  4. Anbieter vergleichen:
    Nutzen Sie Vergleichsportale oder lassen Sie sich von einem Versicherungsmakler beraten, um das beste Angebot zu finden.

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