Lebensversicherung für Raucher: Was sind die Kosten? Ein detaillierter Überblick

Die Lebensversicherung ist ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung vieler Menschen. Sie bietet Schutz für die Familie, ermöglicht die Altersvorsorge und kann auch als Sicherheit für Kredite dienen. Doch was passiert, wenn Sie Raucher sind? Wie wirken sich Ihre Rauchgewohnheiten auf die Kosten einer Lebensversicherung aus? In diesem Artikel gehen wir detailliert auf die Faktoren ein, die die Prämien beeinflussen, und erklären, warum Raucher in der Regel höhere Beiträge zahlen müssen.
1. Warum zahlen Raucher mehr für eine Lebensversicherung?
Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für zahlreiche gesundheitliche Probleme, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs und chronische Atemwegserkrankungen. Für Versicherungsunternehmen bedeutet dies ein höheres Sterberisiko ihrer Kunden, was wiederum zu höheren Auszahlungen im Todesfall führen kann. Um dieses erhöhte Risiko abzudecken, berechnen Versicherer für Raucher in der Regel höhere Prämien.
a) Wie definiert die Versicherung «Raucher»?
Versicherungen unterscheiden zwischen Rauchern und Nichtrauchern , wobei die Definition von Anbieter zu Anbieter variieren kann. Grundsätzlich gelten Sie als Raucher, wenn Sie:
- Regelmäßig Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen rauchen.
- Nikotinhaltige Produkte wie E-Zigaretten oder Schnupftabak konsumieren.
- Innerhalb der letzten 12 Monate geraucht haben (auch wenn Sie mittlerweile aufgehört haben).
Einige Versicherer fragen explizit nach der Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten oder dem Konsum anderer nikotinhaltiger Produkte. Es ist wichtig, diese Fragen ehrlich zu beantworten, da falsche Angaben im Schadensfall zur Leistungsverweigerung führen können.
2. Wie stark unterscheiden sich die Kosten für Raucher und Nichtraucher?
Die Prämienunterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern können erheblich sein. Im Durchschnitt zahlen Raucher bis zu 50 % mehr für ihre Lebensversicherung als Nichtraucher. Die genauen Kosten hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Alter des Versicherten: Je älter Sie sind, desto höher fallen die Prämien aus, da das Sterberisiko mit dem Alter steigt.
- Gesundheitszustand: Neben dem Rauchen spielen auch andere Gesundheitsfaktoren wie Blutdruck, Cholesterinwerte und Vorerkrankungen eine Rolle.
- Versicherungssumme: Je höher die vereinbarte Versicherungssumme, desto höher sind die monatlichen Beiträge.
- Laufzeit der Police: Eine längere Laufzeit bedeutet in der Regel höhere Gesamtkosten.
Beispielrechnung:
Angenommen, ein 35-jähriger Nichtraucher möchte eine Risikolebensversicherung über 200.000 Euro abschließen. Die monatliche Prämie könnte bei etwa 20 Euro liegen. Derselbe Vertrag für einen Raucher würde möglicherweise 30 bis 35 Euro kosten – ein Unterschied von bis zu 75 %!
3. Welche Arten von Lebensversicherungen sind betroffen?
Nicht alle Lebensversicherungen sind gleich stark von Rauchen betroffen. Im Folgenden betrachten wir die gängigsten Formen:
a) Risikolebensversicherung
Die Risikolebensversicherung bietet Schutz für den Fall, dass der Versicherte während der Laufzeit verstirbt. Da sie keine Kapitalanlagekomponente enthält, sind die Beiträge vergleichsweise niedrig. Allerdings sind die Prämien für Raucher hier am stärksten erhöht, da das Sterberisiko direkt die Auszahlung beeinflusst.
b) Kapitallebensversicherung
Bei der Kapitallebensversicherung wird neben dem Todesfallschutz auch eine Sparkomponente angeboten. Die Beiträge sind insgesamt höher, aber der Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern fällt etwas geringer aus, da der Schwerpunkt auf der Kapitalbildung liegt.
c) Berufsunfähigkeitsversicherung
Auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen Raucher höhere Beiträge, da das Risiko für Erkrankungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder Herzinfarkte erhöht ist.
4. Was können Raucher tun, um die Kosten zu senken?
Obwohl Raucher grundsätzlich höhere Prämien zahlen müssen, gibt es Möglichkeiten, die Kosten zu optimieren:
a) Mit dem Rauchen aufhören
Wenn Sie mindestens 12 Monate rauchfrei sind, können Sie sich bei vielen Versicherern als Nichtraucher einstufen lassen. Dies kann zu deutlich günstigeren Beiträgen führen. Achten Sie darauf, Ihren Versicherer über den Rauchstopp zu informieren und gegebenenfalls eine neue Gesundheitsprüfung durchzuführen.
b) Vergleich verschiedener Anbieter
Nicht alle Versicherer berechnen dieselben Prämien für Raucher. Ein Vergleich verschiedener Angebote kann Ihnen helfen, den besten Tarif zu finden. Nutzen Sie dafür Online-Vergleichsportale oder wenden Sie sich an einen unabhängigen Versicherungsmakler.
c) Gesundheitscheck durchführen
Einige Versicherer bieten Rabatte für Raucher, die regelmäßig an Gesundheitschecks teilnehmen oder Programme zur Raucherentwöhnung absolvieren. Informieren Sie sich über solche Optionen.
d) Kürzere Laufzeit wählen
Eine kürzere Laufzeit reduziert die Gesamtkosten, da das Risiko für den Versicherer geringer ist. Wenn Sie beispielsweise nur für die Zeit eines Immobilienkredits abgesichert sein möchten, können Sie die Laufzeit entsprechend begrenzen.
5. Tipps für den Abschluss einer Lebensversicherung als Raucher
Falls Sie als Raucher eine Lebensversicherung abschließen möchten, sollten Sie die folgenden Tipps beachten:
- Seien Sie ehrlich bei der Gesundheitsprüfung: Falsche Angaben können im Ernstfall dazu führen, dass die Versicherung nicht zahlt.
- Prüfen Sie verschiedene Anbieter: Nicht alle Versicherer behandeln Raucher gleich. Ein Vergleich lohnt sich.
- Überlegen Sie, ob Sie aufhören möchten: Ein Rauchstopp kann langfristig nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch Ihre Finanzen verbessern.
- Nutzen Sie spezielle Angebote: Einige Versicherer bieten Tarife speziell für Gelegenheitsraucher oder Personen, die bereits mit dem Rauchen aufgehört haben.



