Wie lange ist die Wartezeit bei einer Lebensversicherung?

Die Wartezeit bei einer Lebensversicherung ist ein wichtiger Aspekt, den man verstehen sollte, bevor man einen Vertrag abschließt. Sie bezieht sich auf die Zeitspanne, in der bestimmte Leistungen oder Versicherungsschutz noch nicht vollständig wirksam sind. Die genaue Dauer der Wartezeit kann je nach Art der Lebensversicherung, dem Anbieter und den individuellen Vertragsbedingungen variieren. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit dem Thema «Wartezeit bei einer Lebensversicherung» befassen und dir alle relevanten Informationen liefern.


Was versteht man unter der Wartezeit bei einer Lebensversicherung?

Die Wartezeit (auch als Karenzzeit bezeichnet) ist die Zeitspanne zwischen dem Beginn des Versicherungsvertrages und dem Zeitpunkt, ab dem der volle Versicherungsschutz oder bestimmte Leistungen in Anspruch genommen werden können. Während dieser Zeit gelten oft Einschränkungen, insbesondere bei Todesfällen oder schwerwiegenden Erkrankungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wartezeit nicht für alle Arten von Lebensversicherungen gleich ist. Die Details hängen stark vom gewählten Produkt und den Bedingungen des Versicherers ab.


Welche Arten von Lebensversicherungen gibt es?

Um die Wartezeit besser zu verstehen, lohnt es sich, zunächst die verschiedenen Arten von Lebensversicherungen zu betrachten:

  1. Risikolebensversicherung :
    Diese Versicherung bietet Schutz für einen bestimmten Zeitraum (z. B. 10, 20 Jahre). Im Falle des Todes des Versicherten während dieser Zeit wird eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Es gibt jedoch keine Auszahlung, wenn der Versicherungsnehmer am Ende der Laufzeit noch lebt.
  2. Kapitallebensversicherung :
    Bei dieser Variante handelt es sich um eine Kombination aus Risikoversicherung und Sparplan. Am Ende der Laufzeit erhält der Versicherungsnehmer eine garantierte Kapitalauszahlung, unabhängig davon, ob er noch lebt oder nicht.
  3. Erlebensfallversicherung :
    Diese Versicherung zahlt nur im Erlebensfall aus, d. h., wenn der Versicherungsnehmer die vereinbarte Laufzeit überlebt.
  4. Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) :
    Obwohl sie oft als Ergänzung zur Lebensversicherung abgeschlossen wird, gehört sie streng genommen nicht zur klassischen Lebensversicherung. Sie bietet finanziellen Schutz, falls der Versicherungsnehmer aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls berufsunfähig wird.

Jede dieser Versicherungsarten kann unterschiedliche Wartezeiten haben, insbesondere bei speziellen Ereignissen wie Tod oder Berufsunfähigkeit.


Wie lange dauert die Wartezeit bei einer Lebensversicherung?

Die Länge der Wartezeit hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Art der Versicherung, dem Versicherungsanbieter und den individuellen Gesundheitsrisiken des Versicherten. Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Fälle ein:

1. Todesfall

Bei einer Risikolebensversicherung oder Kapitallebensversicherung beträgt die Wartezeit im Falle eines Todes meist drei Monate nach Vertragsbeginn. Das bedeutet, dass der Versicherer innerhalb dieser Zeit keine Leistungen erbringt, falls der Versicherte verstirbt.

Diese Regelung dient dazu, Missbrauchsfälle zu verhindern, z. B. wenn jemand eine Versicherung abschließt, weil er bereits weiß, dass er schwer krank ist. Nach Ablauf der Wartezeit gilt der volle Versicherungsschutz.

2. Selbstmord

Ein besonderer Fall ist der Selbstmord. Viele Versicherungsverträge sehen eine sogenannte Selbstmordklausel vor, die ebenfalls eine Wartezeit von zwei bis drei Jahren vorsieht. Innerhalb dieser Zeit wird im Falle eines Suizids keine Versicherungsleistung gezahlt. Nach Ablauf dieser Frist gilt der volle Versicherungsschutz.

3. Berufsunfähigkeit

Wenn die Lebensversicherung eine Berufsunfähigkeitsklausel enthält, kann auch hier eine Wartezeit gelten. Typischerweise beträgt diese sechs bis zwölf Monate , bevor Leistungen im Falle einer Berufsunfähigkeit gezahlt werden. Diese Zeitspanne dient dazu, akute oder vorübergehende Erkrankungen von langfristigen Beeinträchtigungen zu unterscheiden.

4. Erkrankungen und Vorerkrankungen

Falls der Versicherungsnehmer bereits bei Vertragsabschluss gesundheitliche Probleme hat, können diese durch eine Gesundheitsprüfung erfasst werden. Manche Versicherer schließen bestimmte Erkrankungen für einen bestimmten Zeitraum (z. B. fünf Jahre) von der Versicherungsleistung aus. Dies ist jedoch eher bei schwerwiegenden Vorerkrankungen der Fall.


Warum gibt es eine Wartezeit?

Die Wartezeit dient mehreren Zwecken:

  1. Missbrauchsverhinderung : Ohne Wartezeit könnten Personen eine Versicherung abschließen, wenn sie bereits wissen, dass sie schwer krank sind oder kurz vor einem tödlichen Unfall stehen. Die Wartezeit schützt den Versicherer vor solchen Fällen.
  2. Risikominimierung : Für den Versicherer ist es wichtig, das Risiko zu begrenzen, insbesondere in den ersten Monaten nach Vertragsabschluss, da statistisch gesehen viele Versicherungsnehmer in dieser Zeit sterben oder erkranken könnten.
  3. Fairness gegenüber anderen Versicherten : Durch die Wartezeit wird sichergestellt, dass die Beiträge fair verteilt werden und nicht durch einzelne außergewöhnliche Fälle übermäßig belastet werden.

Wie kann ich die Wartezeit verkürzen?

In der Regel ist die Wartezeit in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) festgelegt und lässt sich nicht verhandeln. Es gibt jedoch einige Strategien, um ihre Auswirkungen zu minimieren:

  1. Frühzeitige Planung : Wenn du eine Lebensversicherung abschließt, plane frühzeitig und berücksichtige die Wartezeit. So kannst du sicherstellen, dass der Versicherungsschutz rechtzeitig greift.
  2. Gesundheitliche Transparenz : Sei bei der Gesundheitsprüfung ehrlich und transparent. Wenn der Versicherer keine gravierenden Risiken sieht, könnte dies die Wartezeit reduzieren.
  3. Vergleich verschiedener Anbieter : Einige Versicherer bieten kürzere Wartezeiten oder flexiblere Bedingungen an. Nutze Online-Vergleichsportale oder lass dich von einem Versicherungsmakler beraten.

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